Eine Bewirtschaftung ist für den Erhalt der Streuobstwiese unverzichtbar. Sonst verbuscht die Wiese und verwaldet mit der Zeit. Die empfindlicheren Obstbäume werden so verdrängt. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist eine zweimalige Mahd mit Messerbalken und anschließender Beräumung des Mahdgutes am besten geeignet. Diese traditionelle Form der Bewirtschaftung führt langfristig zum Entstehen und Erhalten von artenreichen Blumenwiesen.
Je nach Klimaregion ist die erste Mahd in der zweiten Junihälfte und die zweite Mahd Ende August am besten. Bei starkem Aufwuchs ist eine dritte Mahd Ende Mai empfehlenswert. Wenn das Mahdgut auf der Fläche trocknet und anschließend abgefahren wird, kann ein hoher Kräuteranteil entstehen.
Bei Handmahd mit Sense sind die Fluchtmöglichkeiten für die wichtige Fauna am besten. Rotierende Mäher (Kreiselmäher) und Mulchmäher (Schlegelmäher) sind gänzlich ungeeignet, eher noch Balkenmäher. Am besten wäre es, wenn ihr nicht alles großflächig und in einem Arbeitsgang erledigt. Bei einer sogenannten „Staffelmahd“ können die Tiere zur nächsten Fläche wechseln.
Noch ein kleiner Tipp: Lasst das Mahdgut kurz antrocknen und recht es dann auf die Kronentraufe. So magert die Fläche zwischen den Bäumen aus und den Bäumen selbst wird ein Teil der Nährstoffe zugeführt. Allerdings sollte die Schicht nicht zu dick sein, sonst kann die Vegetation darunter ersticken und sich Feld- und Wühlmäuse ansiedeln. Auch ein Mulchen der Baumscheiben bei frisch gepflanzten Bäumen bringt eine natürliche Nährstoffzufuhr an der richtigen Stelle. Zudem werden Grasaufwuchs auf den Baumscheiben und ein Austrocknen des Bodens verhindert.
Marco