04. Jul

Kirschpflaume

04. Juli 2013, Marco Sombrowski

Kategorien: Streuobst heute

Egal ob Myrobalane, Türkenkirsche, Wilde Mirabelle oder Sterninkel (sächsisch): Gemeint ist immer die Kirschpflaume oder Prunus cerasifera. Doch so unterschiedlich ihre Bezeichnung ist, kann auch das Auftreten sein. Früher oft genutzt ist das robuste, reichblühende und -fruchtende Wildobst in der heutigen Zeit fast in Vergessenheit geraten. Meiner Meinung nach zu Unrecht…

Kirschpflaume-Trieb

Die Kirschpflaume hat reinweiße Blüten. Der Blühbeginn ist ca. 14 Tage vor der Pflaume und damit Ende März bis Anfang April. Die Pflanzen entwickeln sich zu niedrigen und breiten Bäumen oder Sträuchern, die eine Höhe bis 8 Meter erreichen können. Das haben sie noch alle gemeinsam. Doch die Früchte können sehr variieren. Die Fruchtfarbe kann gelb, rot, braunrot oder purpurschwarz sein. Die Form rund bis oval. Das Fruchtfleisch ist sehr saftig und schmeckt mal süß mal fad. Rotblättrige Sorten werden aufgrund des hohen Zierwertes gepflanzt, sind aber auch essbar.

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Steinfunde aus slawischen Burgen führen das Vorkommen in Deutschland bis auf das 10. Jahrhundert zurück. Pfarrer und Lehrer hatten früher große Gärten, in denen sie Kindern und Erwachsenen die Kunst des Obstbaus unterrichteten. Im 20. Jahrhundert wurde die Kirschpflaume vor allem als Veredlungsunterlage für Pflaumensorten genutzt. Heute finden wir die gelben und roten Früchte in unserer Landschaft. Dort dienen sie vielen heimischen Tierarten als Nahrung und Nistplatz. Wildbienen schätzen die sehr zeitige Blüte besonders als erste Nahrungsquelle nach dem langen Winter. Unsere bedrohten Hornissen können nicht nur in den alten Stämmen der Pflaumen nisten, sondern sie finden auch noch Nahrung in den am Boden liegenden Kirschpflaumen.

(Fotos vom 03. Juni 2013)

Und hier noch eins von den reifen Früchten am 10. August:

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2 Kommentare “Kirschpflaume

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