25. Nov

Nützlingsförderung

25. November 2013, Marco Sombrowski

Kategorien: Bewirtschaftung, Krankheiten und Schädlinge, Ökologie

Mit vielen kleinen Maßnahmen kann man auf der Streuobstwiese die Artenvielfalt fördern. Dadurch wird das ökologische Gleichgewicht stabilisiert. Ein stabiles Ökosystem ist besser gewappnet gegen sogenannte Schädlinge. Um Schädlinge „in Schach“ zu halten, sollten also Nützlinge gefördert werden. Und das das gar nicht schwer ist, könnt ihr jetzt lesen.

Die Einteilung in Schädlinge und Nützlinge wurde vom Menschen vorgenommen und bezieht sich auf die Auswirkungen auf den Menschen. In der Natur gibt es jedoch keine Schädlinge und Nützlinge. Alles ist im Gleichgewicht und steht in Beziehung zueinander. Tritt einmal eine Art massenhaft auf, werden dessen Räuber den Bestand minimieren.

Im folgenden Text möchte ich euch einige Biotope vorstellen, die man ohne viel Übung anlegen kann. Solche Strukturen bieten vielen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Außerdem werden Blütenbestäuber angelockt, die unsere Obstbäume befruchten.

Hecken

Hecken bieten Windschutz und verhindern Abdrift. Innerhalb großer einheitlicher Flächen können sie die Vernetzung von Landschaftselementen sicherstellen. Außerdem stellen sie Nahrungsquelle, Lebensraum, Rückzugsgebiet und Überwinterungsmöglichkeit dar. Nektar und Pollen ziehen Schlupfwespe, Schwebfliege und Florfliege an. Diese Arten sind bekannte Räuber und Parasiten gegen Blattläuse.

Geeignete Gehölze sind Hainbuche, Salweide, Schwarzerle, Esche, Berberitze, Schneeball, Hartriegel, Liguster, Holunder, Wildrose und Hasel. Vorteilhaft für die Natur, aber mit Einschränkungen bei Obstanlagen (Wirtspflanzen) sind Feuerdorn, Weiß- und Rotdorn, Speierling, Eberesche, Schwarzdorn, Schlehe, Elsbeere, Maulbeere, Wildpafel, Heckenkirsche und Kornelkirsche.

Es müssen auch nicht immer ganze Hecken sein. Schon Einzelgehölze oder kleinere Gehölzgruppen können die genannten Wirkungen haben.

Benjeshecke

Eine Sonderform der Hecke ist die Benjeshecke. Hier wird Totholz in einer Reihe aufeinander geschichtet. Das geht am besten mit den Ästen, die beim Baumschnitt anfallen. Wenn die Streuobstwiese direkt neben einem Acker liegt, ist das eine ideale Abgrenzung. Das Totholz wird von Pilzen zersetzt und aus den Lücken wachsen neue Bäume und Sträucher. Diese bilden später, wenn das Totholz verrottet ist, die Hecke. Solche Benjeshecken können auch Stückweise, als Ergänzung von lückenhaften Althecken, eingesetzt werden.

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Totholz

Totholz fällt bei Baumbeständen immer an. Es gibt viele Tier- und Pilzarten die darauf angewiesen sind, wie zum Beispiel der Kirschprachtkäfer. Durch das „Aufräumen“ in der Natur wird Totholz aber oft entfernt. Dadurch werden viele Lebensräume und Nistmöglichkeiten zerstört. Am einfachsten ist es, Totholz auf der Fläche zu lassen. Wenn ein Baum abgestorben ist, kann man die Krone abschneiden und den Stamm samt Stammverlängerung stehen lassen.

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Es gibt natülich noch viel mehr Möglichkeiten um Nützlinge zu fördern: Reisighaufen, Blumenstreifen, Trockenmauern, Feuchtgebiete. Bei der Planung ist desshalb wichtig, dass man vorhandene Strukturen erkennt. Vorallem bei der Neuanlage einer Streuobstwiese sollten künstliche Unterschlupfmöglichkeiten oder Nisthilfen angebracht werden.

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