18. Okt

Pilze – Recyclingwerkzeug der Natur

18. Oktober 2013, Anna Krieg

Kategorien: Krankheiten und Schädlinge, Ökologie

Wie schon im Artikel Kirschprachtkäfer beschrieben wurde, ist Totholz ein sehr wichtiger Bestandteil der Natur. Es gibt nur wenige Lebensräume, die der strukturellen Vielfalt von Totholz gleich kommt. Rund 1500 Pilzarten können sich auf Totholz ansiedeln. Dort dienen sie künftigen Tier- und Pflanzenarten, indem sie das tote Holz in einer Kette von hochkomplexen Zersetzungsprozessen in Nährstoffe umwandeln. Pilze sind daher der Grundbaustein des natürlichen Recyclingapparates.

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Der Pilz auf diesem Bild ist ein ungenießbarer Zinnoberschwamm. Er befällt vorzugsweise das Totholz von Laubbäumen und kommt daher auch auf Streuobstwiesen vor. Da tote Äste oder Bäume jedoch nicht oft in der Natur liegen bleiben, weil sie von Menschen aus dem Weg geräumt und daher dem Ökosystem des Waldes entrissen werden, hat dieser Pilz, zusammen mit anderen Arten, kaum eine Chance sich zu entwickeln.

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Andere Pilze wie der Schwefelporling, der oben zu sehen ist, wachsen auf überalterten, geschädigten, aber noch lebenden Bäumen und Ästen. Doch auch dieser bevorzugt Laubbäume und kann daher auf Streuobstwiesen vorkommen. Er ist ein sogenannter Kernfäuleerreger, da er im Kernholz der Bäume die Zellulose zersetzt. Er verursacht damit Braunfäule bei Bäumen, und kann dadurch zum Absterben der Bäume beitragen. Der Schwefelporling ist roh giftig und nur als junger Pilz genießbar, da er schnell zäh wird.

Generell kann man jedoch sagen, dass Bäume und Pilze eine Symbiose eingehen, da ein reger Austausch von Stoffen zwischen den Wurzeln der beiden stattfindet. Die Pilze, die in der Nähe eines Baumes wachsen, leiten die Nährstoffe, die durch Zersetzung entstanden sind, zusammen mit Wasser an die Bäume.  Diese geben wiederrum über ihre Wurzeln Eiweiße, Zucker sowie Vitamine an die Pilze weiter.

Es besteht also ein fein ausgeklügeltes Gleichgewicht in der Natur, welches dazu führt, dass der Bestand der Bäume gefährdet wäre, wenn die Pilze aussterben würden und umgekehrt.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Naturlexikon, bei Wikipedia, Arbofux und auf der Internetseite der Umweltfreunde Würzburg

 

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