Die bunte Vielfalt einer Streuobstwiese drückt sich auch durch ihre Schädlinge aus. Obwohl viele Raupen im Obstgarten nicht gern gesehen werden, sollte man sie bei der Bewirtschaftung einer Streuobstwiese nicht mit chemischen Mitteln bekämpfen. Dies schadet der Umwelt schließlich immer mehr, als dem Problem mit natürlichen Mitteln bei zu kommen.
Zu den bekanntesten Schädlingen auf Obstwiesen gehören Apfelwickler und Frostspanner. Die Entwicklung beider Raupen kann durch in der Nähe nistende Vögel eingegrenzt werden. Es bietet sich an, geeignete Nistmöglichkeiten für sie zu schaffen, da Vögel und ihre Jungtiere in der Brutzeit mindestens 6 kg Raupen fressen. Das Absammeln und Vernichten von befallenem Obst kann zusätzlich hilfreich sein. In der Nähe nistende Hornissen dezimieren die Anzahl von Schädlingen zusätzlich.
Außer den beiden genannten, für Obstbäume schädlichen Raupen gibt es noch sehr viele andere unschädliche wie den Windenschwärmer, den man im folgenden Bild sehen kann. Dieser wurde In der Region Eilenburg, auf einer Obstallee am 09.10.2013 gefunden.
Die Raupe des Streckfuß Rotschwanz, die in Wöllmen auf einer Obstallee gefunden wurde, sieht sehr viel bunter aus. Sie macht sich den Umstand zunutze, dass viele Raupen, die giftig sind, sich nicht vor ihren Fressfeinden verstecken müssen und daher auffälligere Farben tragen. Diese Raupe ist ungiftig, die leuchtenden Gelb- und Rottöne, die auf dem folgenden Bild unschwer zu erkennen sind, wirken jedoch gefährlich.
Den Labkrautschwärmer kann man auch auf Streuobstwiesen finden, wenn dort genügend Labkraut vorhanden ist. Das folgende Bild zeigt eine Raupe und einen Falter dieser Art.
Die genannten Raupenarten sind nicht die einzigen, die auf einer Obstwiese einen geeigneten Lebensraum vorfinden. Die Vielfalt steigert sich mit der Vegetation, die um die Obstbäume herum wächst.
Die Raupen, die als Schädlinge gelten, können nur dann großen Schaden anrichten, wenn eine Monokultur vorherrscht. Die Vermehrung und Verbreitung der Art verläuft dann häufig explosionsartig. Unter normalen Umweltbedingungen gibt es fein ausbalancierte Verhältnisse, da sich die unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten gegenseitig ausgleichen. Raupen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für einige Tierarten dar und sie können sich nur dann in einem natürlichen Ausmaß ausbreiten, wenn auch genügend Fressfeinde vorhanden sind.
Weitere Informationen gibt es auf Wikipedia: Windenschwärmer, Buchen-Streckfuß und Raupen.
Ich bedanke mich auf für die Bestimmung der Arten bei den Teilnehmern des Lepiforums.
Anna