Auf einer Streuobstwiese wachsen Bäume von Apfel, Birne und Pflaume. Soweit alles klar. Doch was wächst unter den Bäumen? Mein Artikel soll euch heute die Vegetation einer Streuobstwiese aufzeigen. Und da die Natur in Sachsen sehr vielfältig ist, beschränke ich mich auf das Tief- und Hügelland im Norden mit seinen frischen und nährstoffreichen Standorten.
Die typische Pflanzengesellschaft ist hier die Glatthafer-Wiese mit zahlreichen Gräsern und v.a. dem Glatthafer. Neben den Gräsern können auch Wiesen-Storchschnabel, Wiesen-Bocksbart, Wilde Möhre, Kuckucks-Lichtnelke und Wiesen-Witwenblume wachsen. Auch dazu gehören: Rotklee, Glockenblume, Margerite, Labkraut. Wenn der Standort trockener wird, kann man auch Schafsgarbe, Wiesen-Salbei, Kartäuser-Nelke, Zittergras und Kleines Habichtskraut finden.
Blühende Wiesen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch wichtig für die Natur. Denn hier beginnt das Leben! Von den Kräutern und Blüten ernähren sich die kleinsten Lebewesen, von denen dann wiederum größere Arten profitieren. Je vielfältiger die Wiese, desto länger kann der Blüheffekt sein.
Besonders Schmetterlinge profitieren von blühenden kräuterreichen Wiesen. Dabei geht es nicht nur um die ausgewachsenen Falter, die Nektar saugen. Es geht auch um die Raupen, die Blätter zur Ernährung brauchen und dann ihren Kokon am Stängel der Pflanze aufhängen. Aktuell arbeiten wir mit zahlreichen Kollegen an dem Projekt „Puppenstuben gesucht“. Wer aktiv zum Schutz der Schmetterlinge beitragen möchte, findet weitere Informationen zum Projekt hier.
Obwohl die Glatthafer-Wiesen für das Sächsische Tief- und Hügelland typisch sind, werden sie immer seltener. Das liegt v.a. an Überdüngung, Umwandlung in Ackerland, zu häufige Mahd, Nutzungsaufgabe und Bebauung. Wie man seine Wiese wieder zum Blühen bringt, erfahrt ihr im Artikel Streuobstwiesen mähen.
Marco