24. Sep

Kirschprachtkäfer

24. September 2013, Anna Krieg

Kategorien: Bewirtschaftung, Ökologie

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Streuobstwiesen brauchen viel Pflege, aber durch die Ordnungsliebe und übertriebene Fürsorge der Menschen wird auch oft der Lebensraum verschiedenster Arten vernichtet. Ein Beispiel für eine dadurch gefährdete Art ist der Kirschprachtkäfer. Dieser nistet zum Beispiel in absterbenden, beschädigten und toten Bäumen oder Ästen, hauptsächlich Süßkirschen. In Deutschland werden aber auch Sauerkirsche, Weichselkirsche und Zwetschke als Brutbäume genutzt.

Sein ursprünglicher Lebensraum waren große Hecken an den Obstwiesen. Diese wurden jedoch durch die Landwirtschaft, größtenteils dem Weinanbau, verdrängt.

Das Belassen von abgestorbenen Ästen und Totholz in Streuobstwiesen ist deshalb besonders wichtig für die Entwicklung des Käfers. Der zur Familie der Prachtkäfer gehörende Kirschprachtkäfer hat den wissenschaftlichen Namen Anthaxia candens. Seine bunten Farben glänzen kräftig und auffällig. Die Flügeldecken des Käfers sind purpurrot, seine vordere Mitte leuchtet in einem metallischen Grün.

Der Kopf der Männchen ist in derselben Farbe, die Weibchen haben eine blaue Färbung (siehe Abbildung). Plakativ sticht er damit aus seiner Umwelt hervor. Schon jetzt steht der Kirschprachtkäfer in Deutschland auf der Roten Liste des Artenschutzes, da er als stark gefährdet gilt. Sein größtes Verbreitungsgebiet ist das südliche Mitteleuropa, den Norden Europas meidet er weitläufig. Durch einen Fund im nördlichen Rheinland, am 1. Juni des Jahres 2009 wurde die bisherige Nordgrenze der Verbreitung in Deutschland jedoch erweitert.

Seine Entwicklung vollstreckt sich über zwei bis drei Jahre unter der Rinde des abgestorbenen Baumes. Zum Sommerende verpuppt sich die Larve, überwintert in diesem Zustand und schlüpft im Frühjahr. Dabei schafft der Käfer elliptische Ausflugslöcher, die der Körperform des Käfers entsprechen. Da er nur im Totholz nistet, ist der Kirschprachtkäfer nicht schädlich.

Weitere Infos findet ihr bei Wikipedia, Insektenbox, Zabra, Koleopterologie und hier.

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