In diesem Jahr wird vom NABU und Landesbund für Vogelschutz ein waschechter Europäer vorgestellt. Der Grünspecht nistet an Pappeln, Weiden und an Obstbäumen. Er gehört nicht zu den bedrohten Arten, sondern ist im Gegenteil ein Vogel, der sich in Deutschland während der letzten Jahre fast verdoppelt hat. Damit steht der Grünspecht aber leider alleine unter den deutschen Vogelarten. Die starke Verbreitung ist den vergangenen, milden Wintern zuzuschreiben, doch in den kommenden Jahren kann das Wetter schnell rauer werden.
Außerdem geht der natürliche Lebensraum des Lachvogels, Streuobstwiesen oder wenig bewirtschaftetes Grünland, stark zurück. Die Umweltbedingungen einer Streuobstwiese sind ideal für den Grünspecht, da die Wiesen meist nur ein bis zweimal im Jahr gemäht werden. So können im Boden viele Ameisennester entstehen, die ihm als reiche Futterquellen dienen.
Mit seiner 10 cm langen Zunge kommt er problemlos auch an die Ameisen, die sich im Boden verkriechen oder an deren Eier im Nest. Er frisst fast ausschließlich Ameisen, und besucht oft dieselben Nester, um an Nahrung zu kommen.
Streuobstwiesen mit alten Bäumen sind für den Grünspecht wertvoller als frisch angelegte mit jungen Bäumen. Über viele Jahre verdicken sich die Stämme. Wenn ein Starkast abstirbt oder abgeschnitten wird, können ideale Nistmöglichkeiten entstehen, wie es auch im Beitrag Wundverschluss erwähnt wird.
Wenn der Vogel nicht in schon vorhandene Nester einzieht, bauen sich Männchen und Weibchen gemeinsam ein Nest, was sie sehr verbindet.
Von dem Baumhöhlenbau der Grünspechte profitieren auch viele andere Tiere. In die unbewohnten Nester ziehen gerne Hornissen, Fledermäuse, oder andere Vogelarten, wie die Gartenrotschwänze.
Bäume, die dem Grünspecht, wie auch den anderen Arten als Nistquartier dienen könnten fallen aber leider viel zu oft den Verkehrssicherungsmaßnahmen zum Opfer. Oft würde das Zurückschneiden von entsprechenden Ästen genügen. Damit könnte noch ein Teil des Baumes erhalten bleiben.
Der kleine Lachvogel, der wegen seines Aussehens auch liebevoll Zorro genannt wird, soll sich auch zukünftig in Deutschland wohlfühlen. Um das zu ermöglichen, sollten die Grünanlagen so natürlich wie möglich bearbeitet und nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Dann können sich vielleicht auch andere Arten wieder in ihrem Bestand erholen.
Mehr Informationen hierzu unter: Nabu-Sachsen und LBV.
Anna